Erfolgsgeschichten

Unsere Philosophie der "Hilfe zur Selbsthilfe" bewährt sich seit 30 Jahren.

Der Shanthimalai Trust hat seit seiner Gründung eine Vielzahl von Projekten durch intensive Pionierarbeit erfolgreich auf den Weg gebracht.  Diese sind nach unserem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe" inzwischen unabhängig vom Shanthimalai Trust. In inspirierender Fürsorge ermutigte und befähigte der Shanthimalai Trust Menschen, die eigenen Kräfte und damit ihre Würde wieder zu entdecken. Jedes Projekt hat seine eigene Geschichte.

Frauenkooperative und Selbsthilfe Gruppen

Was 1985 als Madar Sangham (Frauengemeinschaft) mit nur wenigen Gruppen in einigen Dörfern begann, ist inzwischen zu einer grossen Organisation mit über 800 Gruppen angewachsen. In ihnen organisieren sich mehr als 15'000 Frauen.

Die Frauen werden dazu motiviert, durch gemeinsame Arbeit den Lebensstandard in den Dörfern zu verbessern. Dabei lernen sie, ihr Leben selbstbewusst und eigenverantwortlich zu gestalten. In verschiedenen Schulungen können sich die Frauen der Selbsthilfegruppen u.a. in den Bereichen Management, Selbstverantwortung, Organisation, Buchführung und Gesundheitsbewusstsein fortbilden. Auch bei der Eröffnung eines Bankkontos erhalten sie Unterstützung. 1999 erhielten die Frauen erstmals kleine Kredite für ihre eigenen Entwicklungsprojekte von den lokalen Bankinstituten, was ihnen den Weg in die Selbstständigkeit ermöglichte. Die heutige Existenz von Teeläden, Gemüseläden, Schneidereien und Ziegeleien, geleitet von Frauen, sind sprechende Beispiele, dass die Frauen ihre Lebenssituation durch "Hilfe zur Selbsthilfe" eigenverantwortlich verbessern konnten.
UNIFEM-Preis
Das Deutsche Komitee der UNIFEM verleiht alljährlich den Deutschen UNIFEM-Preis, der von der Stiftung Apfelbaum initiiert wurde und finanziell unterstützt wird. Dieser Preis wird seit 1999 jährlich für innovative und nachhaltige Frauenselbsthilfeprojekte in sich entwickelnden Ländern vergeben. 2005 erhielt das Mikrofinanzprogramm für arme Frauen vom Deutschen Komitee für UNIFEM (Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen) den 1. Preis. Er wurde unserer deutschen Partnerorganisation, dem Freundeskreis Indien, am 3. November 2005 im Haus der Geschichte in Bonn verliehen.
2008 wurde das Projekt in eine unabhängige Gesellschaft verselbstständigt, wobei die Gruppen auch durch die Regierung Training und Unterstützung erhalten.

Kostenlose medizinische Unterstützung

21 Jahre lang war das Gesundheitszentrum für eine grosse Region mit Tausenden von Menschen oft die einzige Möglichkeit medizinische Hilfe zu bekommen, denn wer kein Geld hatte, wurde kostenlos behandelt und mit den nötigen Arzneimitteln versorgt. Vier Ärzte behandeln täglich zwischen 130 und 150 Patienten aus einem Einzugsgebiet von mehr als 90 Dörfern. Für eine umfassende medizinische Versorgung stehen u. a. eine Röntgenabteilung, ein modernes Labor, Ultraschall, Physiotherapie, eine Apotheke mit allopathischen, homöopathischen und ayurvedischen Mitteln, sowie eine augenärztliche und zahnärztliche Ambulanz zur Verfügung. Jahrelang wurde dieser Dienst ergänzt durch unsere Mobilklinik, die durch die Dörfer fuhr, um auch die Menschen zu erreichen, die aufgrund ihrer Krankheit nicht in der Lage waren in das Gesundheitszentrum zu kommen.

Am ersten April 2011 wurde aus unserem Sri Ramana Health Centre die Sri Ramana Health Society. Diese Namensänderung symbolisiert den Schritt in die Selbständigkeit eines der ältesten Projektbereiche von Shanthimalai. Dr. Samuel, langjähriger Chefarzt der Klinik, führt mit 15 bewährten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Klinik unter neuem Namen als in Eigenverantwortung wirtschaftende Society weiter.

Ramana Maharshi Rangammal Krankenhaus

Mit dem benachbarten Rangammal Hospital fand die Sri Ramana Health Society einen wertvollen Kooperationspartner. Hier finden die jährlichen Untersuchungen und die medizinische Versorgung aller Kinder unserer beiden Schulen statt. Darüber hinaus kümmert man sich um die medizinischen Belange der Armen in der Region, die innerhalb der Projektsparte "Hilfe für bedürftige Menschen" finanzielle Unterstützung von Shanthimalai bekommen. Ursprünglich als Frauen und Kinderklinik geplant, wurde das Ramana Maharshi Rangammal-Krankenhaus vom Shanthimalai Trust gebaut und im Januar 2001 eröffnet. Da es damals nicht möglich war, genügend gut geschultes Personal zu bekommen, wurde es zuerst kooperationsweise und dann komplett der Rangammal Memorial Rehabilitation Society und dem Sylvia-Wright-Trust übergeben, welche Führungsresourcen, Arbeitskräfte und Erfahrung mitbrachten.

Das Hospital bietet heute mit 220 Betten, ca. 300 Mitarbeitern, 2 OP-Sälen, einer Intensiv-Station, 10 Dialyse-Maschinen, Röntgen-, EKG-, Ultra-Schall und CT-Abteilungen, CD4-Counter für HIV-Diagnose etc., als modernstes und grösstes Krankenhaus des Distriktes, Allgemein-, Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Orthopädie an.

www.sylviawright.org
rmrsngo.tripod.com

Heilpflanzenanbau und Naturmittelherstellung

In den Jahren 1999/2000 entstanden, aus dem von der Regierung im Zuge der Wiederaufforstung geförderten »Medical Plants Conservation Park, MPCP« (Park zu Erhaltung von Heilpflanzen), eine Produktionsstätte. Deren Ziel war es, Heilpflanzen und besonders bedrohte, lokal wachsende Arten zu identifizieren,  kartographieren und zu kultivieren. Durch Dürren, Abholzung, den Struktur- und gesellschaftlichen Wandel sind viele Pflanzen und das Wissen über sie verschwunden. Auch den medizinischen Wert und die einfache, günstige Anwendung dieser Heilmittel wollte man wieder ins Bewusstsein der Menschen rufen. Auf dieser Basis entstand eine Produktionseinheit für verschiedene ayurvedische Kräuterheilmittel, Öle und spagyrische Essenzen, die auch Setzlinge an die Dörfer, die Öffentlichkeit, andere Organisationen und Regierungseinrichtungen verteilt.

Ihr Ziel ist es, die pflanzlichen Heilmittel weiterhin für Klinik, örtliche Patienten und auch den indischen Markt bereitzustellen. Durch die zusätzliche Nutzung des ehemaligen Musterfarm-Landes konnte man die Produktion erweitern. Nun können auch Erdnüsse, Bio-Gemüse und Blumen angebaut werden. In der Klinik werden die produzierten Naturheilmittel mit grossem Erfolg angewandt. Insbesondere die spagyrischen Arzneistoffe sind eine kostbare Hilfe für die Patienten.

Premalaya Handycrafts Trust

Dieser ging 1995 aus dem Hilfswerk Shanthimalai Trust hervor. Im Jahr 2002 hat der Trust den wichtigen Schritt in die Selbstständigkeit gemacht. Der Trust bestand am Anfang aus einzelnen kleinen Kunsthandwerksbetrieben, die sich mit der Zeit zu wirtschaftlich arbeitenden Betriebsgruppen entwickelten. Über 300 Frauen produzieren in einer Genossenschaft unter indischer Leitung kunsthandwerkliche Produkte. Dazu gehören eine Schneiderei und Weberei, eine Stoffdruckerei, Blattmalerei, die Taschenherstellung, eine Batikabteilung und eine Palmblattflechterei.

Die Stiftung hat diesen Erwerbszweig seit seinem Beginn finanziell unterstützt. Mit dem Kauf der hier angebotenen Artikel unterstützen sie direkt das Fortbestehen des Trusts und damit einen sicheren Arbeitsplatz vieler Menschen, die sonst nur wenige Alternativen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts haben. Angeregt durch den Shanthimalai Trust, fanden die Frauen Ausbildung und Arbeit im traditionellen Kunsthandwerk – unabhängig von Religionszugehörigkeit und sozialer Kaste. Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wurde besonders Wert gelegt auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen wie geregelte Arbeitszeit, fairer Lohn, freundliche Umgebung und medizinische Versorgung.

Auf der englische Website des Premalaya Handicraft Trust gibt es einen Produktekatalog. Viele dieser Produkte können in der Schweiz am Marktstand von Clara Frosio in Luzern oder im Lädeli Aruna in Kerns, Obwalden erworben werden.

Waisenhäuser

Im Jahr 1992 wurde das erste Waisenhaus errichtet. Zwei weitere folgten bis 1996. Vor über fünfzehn Jahren sind die drei Waisenhäuser an den Terre des Hommes Core Trust übergeben worden und seit dem unter seiner Leitung. Aktuell leben in den drei Häusern 49 Kinder.

Im Jahr 2005 wurden auf bestehendem Gelände des Shanthimalai Trust fünf Häuser für ca. 60 Kinder von der Ostküste, die durch den Tsunami zu Waisen wurden, gebaut.

Die Häuser wurden inzwischen ebenfalls an den Terre des Hommes Core Trust übergeben, der sie betreut. Das Grundstück bleibt im Besitz des Shanthimalai Trust, welcher weiterhin schulische und medizinische Hilfe leistet. Die Kinder fühlen sich in dieser Umgebung wohl und blicken auf eine hoffnungsvollere Zukunft mit tatkräftiger Unterstützung!


Dorfentwicklung

Vom Shanthimalai Trust finanzierte Dorfhelfer begannen zunächst mit der Sozialarbeit in einzelnen Dörfern. Sie leisteten zusammen mit Mitarbeitenden der Klinik Gesundheitsaufklärung, halfen den oft des Lesens und Schreibens unkundigen Dorfbewohnern bei Behördengängen und Krediten. Sie stellten Kontakte zwischen den Dörfern und dem Trust her, waren Ansprechpartner und hatten Überblick über die grundlegenden Bedürfnisse der Ärmsten der Armen. Vor allem initiierten sie mit Frauen die ersten Selbsthilfegruppen, so genannte "Small Saving Groups".

In diesen Gruppen (siehe Frauenkooperativen), inzwischen über 15'000 Frauen, legen die Mitglieder ihr Geld zusammen, und vergeben dann ebenfalls an die anderen Kredite, wenn z.B. ein Haus ein neues Dach braucht. Durch diese Kleingruppen entsteht ein starkes soziales Netz und eine grosse Solidarität innerhalb der Dorfgemeinschaften. Inzwischen werden die Dorfhelfer von der Landesregierung bezahlt. Der Trust stellt nur noch einige Häuser für die Arbeit zur Verfügung.